Als Palmsonntag wird der sechste Sonntag der Fastenzeit bezeichnet, er ist gleichzeitig auch der letzte Sonntag vor Ostern und Beginn der Karwoche. An diesem Sonntag wird dem Einzug Jesu in Jerusalem gedacht. Der Palmsonntag trägt den Anfang und das Ende in sich. Beim triumphalen Einzug in Jerusalem wird Jesus gefeiert wie ein König. Ein wundertätiger, friedlicher Herrscher, dessen weiteres Schicksal aber schon besiegelt ist – die Karwoche und damit die Tage des Leidens und Sterbens Jesu stehen bevor. Wie die Evangelisten berichten, ging Jesus mit seinen Jüngern zum jüdischen Paschafest nach Jerusalem. Als sie zum Ölberg kamen, bat Jesus zwei der Jünger, vorauszugehen und nach einer Eselin und ihrem Fohlen zu suchen und diese zu ihm zu bringen. Die Jünger erfüllten diesen Auftrag und Jesus nahm Platz und ritt nach Jerusalem, wo er von einer grossen Menschenmenge empfangen wurde. Einige Menschen breiteten ihre Kleider vor ihm aus, andere schnitten Zweige von den Palmen ab und streuten sie auf den Weg. Sie jubelten ihm zu: «Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!» (Mt 21,9 EU). Der Esel und die Palmen haben in der Bibel eine besondere Bedeutung, die den Einzug Jesu zu einem symbolträchtigen Ereignis macht: Der Esel ist das Sinnbild für die Bescheidenheit und Gewaltlosigkeit des messianischen Friedensfürsten. Die Palme ist ein Symbol der Huldigung und des Sieges. Der Palmsonntag wird in der katholischen Kirche auf besondere Weise gefeiert. Zu Beginn des Gottesdienstes werden vor der Kirche Palm-, Öl- und andere Zweige mit Weihwasser gesegnet. Nach Palmweihe, Evangelium und Homilie zieht die Gemeinde in einer Palmprozession in die Kirche ein. Die gesegneten Zweige können in die Häuser und Wohnungen mitgenommen und an der Haustüre oder am Kruzifix befestigt werden.