Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. (Mt 10,27)

 

 

 

 

OClavisDavidO clavis David
et sceptrum domus Israel;
qui aperis et nemo claudit;
claudis et nemo aperit:
veni et educ vinctum de domo carceris,
sedentem in tenebris et umbra mortis.


O Schlüssel Davids
und Zepter des Hauses Israel;
der du öffnest und niemand schliesst;
du schliesst, und niemand öffnet:
Komm und führe den Gefangenen aus dem Kerker,
den, der sitzt in Finsternis und Todesschatten.

Der Anruf geht zurück auf folgende Bibelstellen:

Ich lege ihm den Schlüssel des Hauses David auf die Schulter. Wenn er öffnet, kann niemand schliessen; wenn er schliesst, kann niemand öffnen. (Jesaja 22,22)

Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, / ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, / der Bund für mein Volk / und das Licht für die Völker zu sein: blinde Augen zu öffnen, / Gefangene aus dem Kerker zu holen und alle, die im Dunkel sitzen, / aus ihrer Haft zu befreien. (Jesaja 42,6f)

Schlüssel und Zepter sind Zeichen königlicher Macht und Autorität. Jesus als Nachkomme Davids hat ein Recht auf Königtum – auch wenn sein Königreich nicht von dieser Welt ist, wie er im Gespräch mit Pontius Pilatus darlegt. Die «Schlüsselgewalt» erinnert sehr an die Jesusworte an Petrus: «Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.» (Mt 16,19) Ähnlich klingt es auch im Johannesevangelium an: «Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.» (Joh 20,23).

(Bild: http://corpusimmobiliserrantemanimum.blogspot.ch)